Vor Kurzem habe ich die magische Marke der 50 geknackt und damit mindestens die Hälfte des Lebens hinter mir (wobei, wenn man manchen Zukunftsforschern Glauben schenkt, dann könnte ich sogar noch etwas mehr Zeit haben). Der Gedanke an meine eigene Sterblichkeit machte mir bewusst, wie viele Perspektiven sich in der letzten Dekade für mich verändert haben.
Erst in den letzten zehn Jahren habe ich wirklich und in voller Gänze verstanden, dass es nicht um das längst akzeptierte Schneller-Höher-Weiter, um sinnlose Überstunden im Büro und das fast schon zwanghafte Anhäufen von belanglosem Zeugs geht, sondern dass Sinnhaftigkeit, eine tiefe innere Zufriedenheit und die Beziehungen zu anderen Menschen die Essenz eines erfüllten Lebens sind. Zwangsläufig musste ich an den Philosophen Søren Kierkegaard denken, der einst so treffend feststellte, dass das Leben vorwärts gelebt, aber rückwärts verstanden wird. Denn je mehr ich über meine Erkenntnis nachdachte, desto mehr wünschte ich mir, diese schon zehn Jahre früher gehabt zu haben.
Worum geht es wirklich im Leben?
Aber da Lamentieren nichts bringt, erinnerte ich mich an einen Satz, der mir im Leben schon häufig eine wichtige Stütze war, wenn ich mal wieder das Gefühl hatte, dass ich eine bestimmte Chance vertan oder eine gute Gelegenheit verpasst hatte: „Der beste Zeitpunkt, um einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Der Zweitbeste ist heute“. Wie wahr. Es ist niemals zu spät, einen Unterschied zu machen.
Also schnappte ich mir mein Journal und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Herausgekommen ist meine ultimative Liste mit 40 Lebenslektionen, von denen ich mir gewünscht hätte, dass ich sie schon gewusst hätte, als ich 40 Jahre alt war. Und da wir gerade beim Wünschen sind. Es wäre das absolut Größte für mich, wenn die eine oder andere Idee auch für dich wertvoll ist, sodass du einen ähnlichen Prozess wie ich startest, und heute die Entscheidung triffst, deinen ganz eigenen Baum der Veränderung zu pflanzen.
40 Lebenslektionen, die ich gerne mit 40 gewusst hätte
- Das Leben ist kurz und kann jeden Augenblick vorbei sein. Die ultimative Aufgabe ist es daher, jeden einzelnen Moment voller Intensität und Dankbarkeit zu genießen.
- Geld ist nicht alles. Aber ohne Geld ist alles nichts.
- Es ist total okay, ein Leben zu führen, das andere Menschen nicht verstehen.
- Die Dauerbeschallung mit atomisierten Ideen, Botschaften und Narrativen im Internet ist die größte Gefahr für dein Gehirn. Bewusste Auszeiten und die Nutzung von analogen Medien sind daher das größte Geschenk, das ich mir selbst machen kann.
- In jeder einzelnen Interaktion beeinflussen wir die Menschen um uns herum. Und ich habe die Wahl, ob dies auf eine positive oder negative Art und Weise geschieht.
- Glück spielt eine wichtige Rolle. Manchmal müssen wir einfach am richtigen Ort zur richtigen Zeit auf die richtigen Menschen treffen. Doch je häufiger wir Wagnisse eingehen, desto häufiger laden wir das Glück ein, bei uns vorbeizuschauen.
- Die schönsten Geschenke im Leben kommen oftmals in der miesesten Verpackung daher.
- Erholsamer Schlaf, eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind nicht „nice to have„, sondern essenziell.
- Ein gemeinsamer Abend mit meinen Kindern bringt mir so viel mehr Erfüllung und Glück, als es alle Partys, Events und Szeneveranstaltungen jemals tun könnten.
- Ich habe in jeder Situation mindestens drei Wahlmöglichkeiten. Und manchmal dauert es eine ganze Zeit, bis ich sie erkenne.
- Der beste Zeitpunkt für eine Veränderung ist immer heute, egal, wie klein der erste Schritt auch sein mag.
- Wenn sich etwas zu gut anhört, um wahr zu sein, dann ist es das auch niemals.
- Respekt kann man niemals verlangen. Ich muss ihn mir erarbeiten.
- Um eine finanzielle Gelassenheit zu erlangen, sollte man immer ausreichend Ersparnisse zurückgelegt haben, um sechs bis zwölf Monate ohne jegliches Einkommen überbrücken zu können.
- Mir selbst treu zu bleiben und nach meiner Blaupause der Freiheit zu leben ist wesentlich wichtiger als das Bedürfnis, von anderen Menschen gemocht zu werden.
- Nirgends wird so viel gelogen wie auf Social Media. Die Bilder, Videos und Posts haben selten etwas mit dem echten Leben zu tun, in dem wir alle mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen haben.
- Humor ist die wichtigste Eigenschaft überhaupt. Deshalb lache ich viel, oft und insbesondere über mich selbst.
- Alles im Leben hat seine Zeit. Menschen, Orte und Prioritäten.
- Wenn mir die Lösung eines Konflikts wirklich wichtig ist, dann warte ich nicht, dass andere Menschen die Initiative ergreifen. Ich gehe selbst den ersten Schritt, tätige den Anruf oder suche das Gespräch.
- Niemand gewinnt alleine. Erfolg in sämtlichen Lebensbereichen steht und fällt mit den Menschen, die mich auf meinem Weg begleiten.
- Motivation ist nicht die Voraussetzung, um ins Handeln zu kommen, sondern das Ergebnis konsistenter Umsetzung.
- Nichts macht unglücklicher, als immer wieder „Ja“ zu sagen, obwohl man eigentlich „Nein“ meint.
- Reife, Weisheit und die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen sind keine Frage des Alters. Ich kenne flexible und innovative 70-Jährige genauso wie Studenten, die denken, dass sie mit 25 „fertig“ wären, weil sie bereits alles wissen und können.
- Jeder einzelne Mensch trägt seine persönlichen emotionalen Rucksäcke mit sich herum, und wir haben einfach keinen blassen Schimmer, durch welche Täler sie gerade gehen. Wir sollten es daher unterlassen, vorschnell über andere zu urteilen.
- Es ist so unfassbar wichtig, AuJa zu meinen Träumen zu sagen. Denn nichts, aber auch nichts ist schlimmer, als dieses nagende Gefühl, wenn man eines Tages zurückblickt, und es bereut, etwas nicht gewagt zu haben.
- Eine der wichtigsten Gewohnheiten, die ich mir angeeignet habe: Jedes einzelne Mal die Treppe statt den Aufzug zu nehmen.
- Es ist super easy, andere Menschen zu belügen. Aber dem Menschen, der mich jeden Morgen im Spiegel anblickt, kann ich auf Dauer nichts vormachen.
- Ich kämpfe wie ein Löwe für meine Träume. Aber niemals gegen mich selbst.
- Je mehr bewusste Pausen ich mir gönne, desto kreativer und produktiver werde ich.
- Es gibt keinen weißen Ritter, der irgendwann angeritten kommt, um uns zu retten. Wenn wir mit irgendetwas unzufrieden sind, dann müssen wir etwas verändern.
- Nur, weil ich noch keine Lösung für ein Problem gefunden habe, bedeutet dies nicht, dass es keine gibt.
- Bei wichtigen Entscheidungen schlafe ich immer mindestens eine Nacht drüber, um die intensiven Emotionen aus dem Spiel zu nehmen.
- Die drei großen L’s: Leben. Lieben. Lachen.
- Hartnäckigkeit, Disziplin und Commitment sind wichtig. Aber es braucht eben auch das entsprechende Talent, um es im Sport, in der Musik oder einem anderen Lebensbereich unter die Besten zu schaffen.
- Ich spüre eine riesige Dankbarkeit für die vermeintlich kleinen Dinge im Leben, die wir viel zu häufig als selbstverständlich annehmen.
- Wir sind alle keine Gedankenleser. Es ist daher wichtig, dass wir uns immer wieder daran erinnern, dass andere Menschen unsere Erwartungen nur dann erfüllen können, wenn wir diese klar kommunizieren.
- Der Schlüssel zur Gelassenheit: Leben und leben lassen.
- Wenn sich etwas richtig gut anfühlt, dann kann es so schlecht nicht sein.
- Je älter ich werde, desto stärker vertraue ich meinem Instinkt und Bauchgefühl. Es hat mich noch nie im Stich gelassen.
- 40 ist nicht alt!
Gibt es einen bestimmten Satz, der mit dir besonders resoniert? Und fällt dir etwas ein, das du unbedingt ergänzen würdest? Dann freue ich mich auf Deinen Kommentar.