Loslassen lernen ist eine der wichtigsten Grundlagen für erfolgreiche und nachhaltige Veränderung. Jeder weiß es. Und doch ist es so schwer, denn etwas loszulassen gehört zu den Dingen, die sich sehr leicht anhören, aber in der Praxis häufig so ungeheuer schwer sind.
Die Kunst des Loslassens – So gelingt Veränderung
Apropos, da habe ich eine Frage. Wie geht es Ihnen, werden Sie auch hellhörig, wenn Ihr Lebenspartner in diesem ganz besonderen Tonfall Ihren Kosenamen ruft und dann einen Satz wie diesen säuselt „Du Schatzi, wir sollten dringend einmal unseren Kleiderschrank ausmisten“? Genau das hat nämlich meine Frau vor kurzem zu mir gesagt. Und ich wusste sofort, was das bedeutete. Obwohl sie von „wir“ und „uns“ sprach, spürte ich ganz genau, dass sie damit etwas anderes meinte, nämlich dass ich dringend einmal meinen Kleiderschrank ausmisten sollte.
Und tatsächlich, als ich ins Ankleidezimmer kam, standen da schon mehrere dieser großen blauen Säcke für mich bereit. Und damit ich auch genau wusste, was es damit auf sich hat, klebte ein gelbes Post-it daran: „Nicht vergessen, die Säcke nach dem Ausmisten ins Franziskanerkloster zu bringen!“ Im ersten Moment war ich bedient. Als ich aber einen Blick auf meinen überfüllten Kleiderschrank warf, dachte ich mir: „So ganz unrecht hat sie vielleicht nicht.“ Ich hatte nämlich im Jahr zuvor deutschlandweit Vorträge für eine große Modekette gehalten und in dieser Zeit bestimmt fünfundvierzig nagelneue Hemden mit nach Hause gebracht.
Also traf ich schweren Herzens eine Entscheidung: „Okay, ich sortiere vierzig Hemden aus!“ Ich fing an, die guten Stücke einzeln aus dem Schrank zu holen. Aber schon als ich das erste in den Sack legen wollte, kamen die Erinnerungen hoch: „Hach, in diesem Hemd hast du den letzten Abend im Urlaub verbracht. Das war doch dieses schöne Candlelight-Dinner.“ Also packte ich es zurück in den Schrank. Dann kam das zweite. Ich seufzte: „Hmm, das hatte ich ja bei der Einschulung von Emma an. Viel zu schade.“ Zurück in den Schrank. Bei jedem einzelnen Hemd schwelgte ich in schönen Erinnerungen und brachte es einfach nicht übers Herz, mich davon zu trennen.
Loslassen können ist gar nicht so einfach
So kam es, dass ich statt der geplanten vierzig Hemden am Ende nur sieben Stück aussortierte. Nämlich diejenigen, die ich noch nie getragen hatte. Aber wissen Sie, welcher Gedanke mir kam, als ich das letzte davon in den Sack stecken wollte? „Was ist, wenn ich diese Hemden noch einmal brauche?!“ Kennen Sie solche Gedanken? Sie wissen zwar rational genau, dass Sie etwas loslassen müssten, trauen sich aber nicht richtig?
Das liegt ganz einfach daran, dass in diesen Fällen die Gefühle eine viel größere Rolle spielen als der rationale Verstand. Sie erinnern sich an die schönen Momente, und welche Bedeutung diese Dinge in Ihrem Leben einmal hatten. Doch alles hat seine Zeit. Und während ich vor den Säcken saß, musste ich an den Film Fight Club denken, in dem Edward Norton einen Satz sagt, der mich sehr inspiriert hat: „Wir besitzen die Dinge so lange, bis die Dinge anfangen, uns zu besitzen.“
Da ist eine Menge dran, oder? Den Großteil von dem ganzen Zeug, das wir im Laufe der Jahre angehäuft haben, besitzen wir einfach nur, weil es eben da ist. Wir benutzen es weder, noch hat es einen Wert für uns. Wir bewahren es für eine eventuelle Benutzung in der Zukunft auf, zu der es sowieso niemals kommen wird. Trotzdem trauen wir uns nicht, die Dinge loszulassen. Und das gilt noch mehr für Veränderung.
Erfolg heißt zu wissen, was gestern funktioniert hat
Die meisten Menschen haben gar nicht so große Probleme damit, neue Ideen zu akzeptieren. Vielmehr ist es die Angst davor, die alten loszulassen. Die berühmte Komfortzone lässt grüßen. Aber wie wollen Sie neue Wege gehen, wenn Sie morgen das Gleiche tun, was Sie heute, gestern und vorgestern auch schon getan haben? Mutige Entscheidungen legen sich immer fest. Problem oder Lösung. Zögern oder Machen. Kompliziert oder einfach. Stillstand oder neue Wege gehen. Wagen Sie es so oft wie möglich, die Dinge loszulassen, die Sie daran hindern, die nächste Stufe Ihrer Entwicklung zu nehmen. Denn heute Erfolg zu haben, heißt vor allem eins: zu wissen, was gestern funktioniert hat.
Genau das war meine größte Herausforderung in den Anfangstagen meiner Selbständigkeit. Ich dachte, ich könnte einfach so weitermachen wie bisher. Doch nur, weil ich als Manager in einem großen Konzern erfolgreich war, hieß das noch lange nicht, dass ich auch ein erfolgreicher Unternehmer sein konnte. Also habe ich eine Sache auf die harte Tour lernen müssen: Kunden interessiert es niemals, wie toll Sie gestern waren. Die interessiert ausschließlich: Wie gut sind Sie heute? Der Erfolg von gestern verhindert den Erfolg von morgen.
Dieses Muster finden Sie überall. Kennen Sie nicht auch diese Menschen, die jegliche Veränderungsideen mit folgenden Worten direkt abbügeln? „Ick mach den Job hier seit 20 Jahrn. Ick wees janz jenau, wie der Hase läuft.“ Doch dieses Denken ist ausschließlich rückwärts gerichtet. Peter Drucker gilt als der größte Management-Denker des letzten Jahrhunderts. In seinem Standardwerk namens Management hat er einen sehr interessanten Satz niedergeschrieben: „Erfolg macht die Verhaltensweisen überflüssig, durch die er entstanden ist.“ Noch besser hat das vor kurzem Karl Lagerfeld in einem Interview zusammengefasst: „In der Minute, in der Sie glauben, Sie seien toll, Sie hätten es geschafft, ist es aus. Es gibt keinen Kredit auf die Vergangenheit.“ Oder in meinen etwas einfacheren Worten: Der Erfolg von gestern verhindert den Erfolg von morgen. Weil uns nichts so sehr bequem werden lässt wie vergangene Erfolge.
Loslassen Psychologie: Darum ist es so schwer
Wenn Sie den Mut haben und die Dinge loslassen, die Sie daran hindern, zu wachsen und besser zu werden, dann wird Erstaunliches passieren. Denn auf diese Weise können Sie eines der universellen Gesetze der Veränderung nutzen. Haben Sie nämlich Ihre generelle Lebensphilosophie auf Überflussdenken aufgebaut, dann besitzen Sie das notwendige Vertrauen, dass jedes entstehende Vakuum durch etwas Besseres, durch etwas Schöneres ersetzt wird.
Was sich so einfach anhört, fällt allerdings auch mir nicht immer leicht. Sie glauben ja gar nicht, wie viel Zweifel ich manchmal habe, wenn ich einen bestimmten Auftrag ablehne, einen wichtigen Geschäftszweig loslasse oder eine vielversprechende Idee aufgebe. Sofort kommen mir dann Gedanken wie „Ich werde bestimmt verhungern“, oder „So einen guten Kunden finde ich nie wieder“. Doch ich habe im Laufe der Zeit auch etwas anderes losgelassen, nämlich den Gedanken, dass ich frei von Zweifeln wäre. Jeder zweifelt. Sie genauso wie ich. Es ist nicht nur menschlich, sondern hört auch nie auf.
Wenn Sie denken, dass erfolgreiche Menschen niemals zweifeln würden, dann täuschen Sie sich gewaltig. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Erfolgreichen genau wissen, wann sie ihr Glas wieder abstellen müssen. Und trotz aller Zweifel läuft es jedes Mal wieder nach dem gleichen Muster ab. Immer wenn ich eine schwere Entscheidung treffe und im Vertrauen auf den Überfluss loslasse, wird das entstandene Vakuum mit etwas Besserem gefüllt. Ich bekomme zuverlässigere Kunden, erhalte lukrativere Aufträge und mache noch mehr und vor allem nachhaltigeren Umsatz.
Loslassen lernen: Vertrauen Sie dem Universum
Nicht immer kommt das Gute sofort und auch nicht immer aus der Richtung, aus der Sie es erwarten würden. Das Leben geht in diesen Dingen manchmal verworrene und verschlungene Wege. Doch mit einem gewissen Vertrauen in die Kraft eines Vakuums wird eine entstandene Lücke immer durch etwas Besseres ersetzt werden. „Aber, Ilja, was genau soll ich denn jetzt loslassen?“ Das ist eine gute Frage. Und ich kann Sie Ihnen nicht beantworten. Oft ist es nur eine einzige Sache, die Sie loslassen müssen, um damit eine kleine Lawine von positiven Entwicklungen loszutreten.
Das Fiese an der Sache ist allerdings, dass Sie im Vorfeld solcher Entscheidungen eigentlich immer ein ungutes Gefühl haben. Kein Wunder, denn die meisten Dinge, die Sie am dringendsten loslassen sollten, haben einen wichtigen Platz in Ihrem Leben eingenommen. Ihr gesamtes Inneres sträubt sich insolchen Momenten und ruft: „Auf keinen Fall, das ist wichtig. Das brauchen wir noch.“
Aber die Veränderungen, vor denen Sie am meisten Angst haben, bringen nun mal die größten Durchbrüche. Und so wie mir damals in meinem Ankleidezimmer mein Bauchgefühl sagte, dass die Zeit der Hemden gekommen sei, so spüren Sie ebenfalls, dass ein Teil von Ihnen zwar laut protestiert, Sie aber trotzdem handeln sollten. In solchen Fällen hilft das Training Ihrer Intuition, auf die Sie sich in solchen Fällen fast immer verlassen können.
Loslassen, was nicht glücklich macht
Kommen wir also zur entscheidenden Frage dieses Artikels: Was ist die eine Sache in Ihrem Leben, die Sie loslassen sollten? Wahrscheinlich spüren Sie schon lange, um was es sich dabei handelt, haben bisher aber viele gute Argumente gefunden, warum ein Loslassen hier scheinbar nicht in Frage kommt. Trotzdem kommt diese leise innere Stimme immer wieder und taucht in schöner Regelmäßigkeit an der Oberfläche auf.
Habe ich recht? Wenn Sie immer noch zweifeln (und das werden Sie, weil es vollkommen normal ist), dann gehen Sie tief in sich und stellen sich dann folgende Frage: „Was ist die eine Sache in meinem Leben, die ich loslassen sollte?“ Achten Sie nun auf die Antwort, die Ihnen als Allererstes in den Sinn kommt. Egal, wie unrealistisch oder unvernünftig die Idee auch klingen mag, mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich in diesem Moment genau um die Sache, von der Sie sich trennen sollten.
Benötigen Sie noch ein paar Ideen, was Sie alles loslassen können? Ich habe vor langer Zeit einmal eine Liste für mich erstellt, in der ich die Dinge zusammengefasst habe, die sich optimal dafür eignen, regelmäßig kritisch überprüft und hinterfragt zu werden. Denn wenn Sie loslassen lernen wollen, dann ist das große Ziel nichts anderes, als kritisch zu denken, geistig flexibel zu bleiben und alles dafür zu tun, der Bequemlichkeit des seelischen Niemandslands zu entfliehen. Obwohl ich in diesen Dingen mittlerweile geübt sein sollte, ertappe ich mich trotzdem häufig dabei, wie ich vor lauter Vorträgen, Terminen und Alltagsaufgaben den leichten Weg gehe und mir lieber meine eigene Komfortzone ausbaue.
7 Dinge im Leben, die Sie loslassen können
Deshalb habe ich mir feste Termine im Kalender notiert, an denen ich die vermeintlichen Tatsachen des Lebens kritisch hinterfrage, meine Strategien überprüfe und meine Ziele justiere. Dies mache ich einmal im Monat und zum Jahreswechsel sogar ein ganzes Wochenende lang. Leicht wird das Loslassen übrigens nie, aber je häufiger Sie die faszinierenden Auswirkungen erleben, desto mehr Vertrauen werden Sie in Ihre Entscheidungen bekommen. Wollen wir beginnen? Hier sind meine persönlichen Loslass-Vorschläge.
Perfektion loslassen lernen
Für erfolgreiches Change Management ist es viel wichtiger, ins Handeln zu kommen, als auf Perfektion zu warten. Fehler passieren sowieso, Pläne gehen schief und viele große Steine warten auf dem Weg darauf, von Ihnen aus dem Weg geräumt zu werden. Außerdem habe ich eine Sache in meinem Job als Keynote Speaker gelernt: Perfektion wirkt immer ein wenig suspekt. Kleine Fehler zuzugeben und zu Schwächen offen zu stehen, kann hingegen viele Türen öffnen. Menschen mögen nämlich am liebsten Menschen, und keine Roboter. Lassen Sie die Idee los, perfekt sein zu wollen.
Glaubenssätze und Überzeugungen loslassen lernen
Hier fällt das Loslassen am schwersten, denn nichts auf der Welt verteidigen wir so gerne wie unsere eigenen Meinungen, Glaubenssätze und Überzeugungen. Aus diesem Grund verändern sich Menschen eben auch nur, wenn sie es wollen, und nicht, wenn sie es müssen. Hinterfragen Sie Ihre Überzeugungen also regelmäßig kritisch und ergebnisoffen. Ein guter Start ist immer folgender: „Ist diese Überzeugung wirklich meine eigene oder habe ich sie von meinem Umfeld, anderen Menschen oder den Medien übernommen?
Und wenn es meine eigene ist, bringt sie mich meinen Zielen näher oder bremst sie mich?“ Lassen Sie limitierende Glaubenssätze und von anderen übernommene Überzeugungen los.
Erwartungen loslassen lernen
Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Das Leben ist kein Ponyhof und schon gar nicht fair. Die Menschen sind es auch nicht. Und Sie können es nicht allen recht machen. Lassen Sie Ihre Erwartungen los, dass alles gerecht zugeht oder dass man Ihnen die Chancen und Möglichkeiten auf dem Silbertablett serviert. Lösen Sie sich von den Erwartungen anderer Menschen und machen Sie Ihr eigenes Ding. Und dafür sollten Sie Ihre eigenen Standards deutlich erhöhen.
Negative Menschen loslassen lernen
Ihr Inner Circle bestimmt über Erfolg oder Mißerfolg. Das gilt für sämtliche Lebensbereiche. Für Ihre Karriere, Ihre Gesundheit und Ihre Finanzen. Es macht einfach einen Unterschied, ob Sie Ihre Zeit mit positiven und innovativen Menschen verbringen oder ob Sie am Stammtisch mit bierseligen Energievampiren sitzen, deren Leben von Neid, Missgunst und Frust bestimmt wird.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es für uns ist, Menschen loszulassen, die einmal eine wichtige Rolle in unserem Leben gespielt haben. Doch auch hier gilt: Alles hat seine Zeit. Und wenn Sie sich als Person weiterentwickeln, aber die Menschen aus Ihrem Umfeld stehenbleiben, sollten Sie in Ihrem Tempo weitergehen. Je erfolgreicher Sie werden, desto häufiger werden Sie nämlich eine schmerzliche Erfahrung machen: Viele Freunde und Bekannte wollen überhaupt nicht, dass Sie erfolgreich werden.
Und wenn Sie es Ihnen doch gönnen, dann aber bitteschön auf keinen Fall erfolgreicher, als sie selbst es sind. Dies ist nicht mal böse gemeint, sondern nur das äußerlich sichtbare Verhalten, das aus dem Mangeldenken resultiert. Wie können Sie solche Erfahrungen vermeiden? Umgeben Sie sich ausschließlich mit Möglichkeitsdenkern, die Sie auf Ihrem Weg unterstützen und bestärken. Und dazu gehört auch einmal ein kritisches Feedback. Aber lassen Sie bitte alle negativen Menschen in Ihrem Umfeld los und vertrauen Sie darauf, dass spannende Persönlichkeiten die Lücken füllen werden.
Kunden und Aufträge loslassen lernen
Haben Sie auch diesen bestimmten Kunden, der kaum Umsatz bringt, aber dafür permanent eine Sonderbehandlung wünscht? Bei dem nichts sofort funktioniert, der immer noch eine Nachfrage hat, und bei dem Sie jedes Mal einen hohen Zusatzaufwand betreiben müssen? Trauen Sie sich nein zu sagen, und lassen Sie los. Konzentrieren Sie Ihre Kraft und Energie lieber auf die Kunden, die niemals nörgeln, meckern oder reklamieren, dafür aber Ihre Leistungen zu schätzen wissen, Umsatz bringen und Sie gerne als Partner an der Seite haben.
Und eines können Sie mir glauben, für den einen schwierigen Kunden stehen schon fünf andere vor der Tür, die nur darauf warten, mit Ihnen Geschäfte zu machen. Und zwar solche, die von einem Austausch von Werten geprägt sind.
Dinge und Zeug loslassen lernen
Keine Sorge, dies wird nicht der hundertste Aufruf zu einem besitzlosen Leben und auch keine Moralpredigt, dass es verwerflich sei, wenn Sie gerne konsumieren. Viel lieber möchte ich Ihr Bewusstsein dafür schärfen, wie viel von dem Zeug, das Sie angehäuft haben, für Sie entweder keinen Wert mehr hat oder nicht genutzt wird. Es gibt einen interessanten Artikel im Journal of Consumer Psychology aus dem Jahre 2011, der den treffenden Titel trägt: „If Money doesn’t buy you happiness, then you probably aren’t spending it right.“
Wenn Sie Freude an schönen Dingen, an teuren Uhren, an schnellen Autos oder an luxuriösen Klamotten haben, dann kaufen Sie sie sich und erfreuen sich daran. Wenn Sie von Haus aus glücklich und zufrieden sind, dann machen diese Konsumgüter Ihr Leben nämlich noch schöner. Nur wenn Sie den Konsum dazu brauchen, um glücklich zu sein, dann sollten Sie Ihre grundlegende Philosophie dringend überdenken. Doch wie viele Dinge befinden sich in Ihren Schränken, Ihren Kellern oder Garagen, die seit Jahren einfach da sind, und die Sie schon lange nicht mehr nutzen?
Sortieren Sie hier gnadenlos aus. Was Sie im letzten Jahr nicht benutzt haben, werden Sie auch im nächsten nicht nutzen. Zeug, das nur noch da ist, weil es mal teuer war oder mit einer Erinnerung verknüpft ist, nimmt nur Platz und Energie weg für die Dinge, die wirklich wichtig für Sie sind. Es sagt ja niemand, dass Sie alles in den Müll werfen sollen. Verkaufen Sie Dinge auf Ebay, verschenken Sie Sachen an Freunde oder spenden Sie an wohltätige Einrichtungen. Wichtig ist aber vor allem, dass Sie loslassen und damit Platz und Freiraum für Neues schaffen. Probieren Sie es aus, ich garantiere Ihnen, dass Sie von der Wirkung begeistert sein werden.
Ziele und Träume loslassen lernen
Schleppen Sie auch schon seit Jahren diesen einen Traum mit sich herum? Verfolgen Sie auch ein bestimmtes Ziel, für dessen Umsetzung bisher einfach die Zeit fehlte? Dann sollten Sie einmal darüber nachdenken, ob Sie es nicht loslassen sollten. Manche Ziele und Träume sind wie die alten Hemden, die Ihren Kleiderschrank verstopfen. Sie kosten Kraft, Energie und Zeit. Vor allem aber blockieren Sie den Platz, den Sie für Ihre wichtigen Träume und Ihre aktuellen Ziele brauchen. Denken Sie im Zweifel immer wieder daran: Alles im Leben hat seine Zeit. Und es hat seinen Grund, warum Sie diese Dinge bisher nicht umgesetzt haben. Wagen Sie es, loszulassen, und verfolgen Sie lieber die Vorhaben, die Ihnen heute wichtig sind.
Loslassen bedeutet nicht loswerden
Gut, haben Sie einige Anregungen bekommen können? Ich bin mir bewusst, dass wir die Kunst des Loslassens sehr kurz betrachtet haben. Nicht umsonst gibt es ganze Bücher, die sich nur mit diesem einen Thema befassen. Aber wie so häufig wirken meistens die Dinge am besten, die auf den Punkt formuliert sind, und ich hoffe, Sie haben ein Gespür dafür bekommen, welche Kraft das Loslassen lernen haben kann. Unterm Strich läuft es tatsächlich nur auf eine einzige Handlung hinaus: Lassen Sie los, was Sie festhält. Mehr ist es nicht.
Damit Ihnen das in Zukunft nicht mehr so schwer fällt, kommt nun der entscheidende Hinweis ganz zum Schluss. Ich habe nämlich herausgefunden, warum so viele Menschen zwar Weltmeister im Festhalten sind, ihnen das Loslassen aber so ungeheuer schwerfällt. Wie bei allen anderen Veränderungen auch liegt es auch in diesem Fall an der Bewertung. Hier kommt also ein Impuls, der Ihren Umgang mit der Kunst des Loslassens entscheidend verändern kann. Diesen Satz sollten Sie sich entweder aufschreiben oder so gut verinnerlichen, dass Sie ihn nie wieder vergessen:
Loslassen bedeutet nicht loswerden.
Diese Erkenntnis hat meinem Leben eine völlig neue Qualität gegeben. Sie kann es auch in Ihrem tun. Wenn Sie etwas loslassen, bedeutet das niemals, dass Sie etwas wegwerfen. Ganz im Gegenteil. Loslassen bedeutet einzig und allein, dass Sie etwas nicht mehr festhalten.
Loslassen können – Die Perspektive, die alles verändert
Wenn ein Falke in einem Käfig festgehalten wird, drehen sich seine ganzen Gedanken nur darum, wie er fliehen kann. Lässt der Falkner aber los und schenkt dem Tier seine Freiheit, kehrt der Vogel immer wieder zurück zu dem Ort, wo er sich besonders wohlfühlt. Und daraus folgt eine wichtige Erkenntnis: Wenn Sie etwas mit aller Macht festhalten müssen, dann ist diese Handlung vor allem von der Angst vor Verlust getrieben. Das, woran sie sich so krampfhaft klammern, hat Sie eigentlich schon vor langer Zeit verlassen.
Wenn Sie es stattdessen wagen, alte Ideen, Überzeugungen oder auch Menschen loszulassen, werden Sie eine erstaunliche Feststellung machen. Manche dieser Dinge werden für immer verschwinden. Und das ist gut so, denn alles hat seine Zeit. Genauso wird es aber auch manches geben, was von sich aus wieder zu Ihnen zurückkehrt. Diese eine Idee, die einfach nicht lockerlässt. Diese Überzeugung, die Ihnen immer wieder begegnet. Und dieser ganz besondere Mensch, der gemeinsam mit Ihnen einen Neuanfang wagen möchte.
Das ist das Großartige am Loslassen lernen. Sobald Sie nicht mehr krampfhaft festhalten, sondern den Dingen die Freiheit lassen, von sich aus zu Ihnen zurückzukehren, spüren Sie, was wirklich zählt und für Ihr Leben wichtig ist. Wagen Sie es, loszulassen, und schaffen Sie Raum für Ideen, Gedanken und Menschen, die Sie beim Erreichen Ihrer Großartigkeit und beim Leben Ihrer Träume unterstützen.
Herzlichst, Ihr Ilja Grzeskowitz